Zum Gedenken an Eckart Broy † 16. April 2019

Ecky als Sprecher beim Müggelsee-Halbmarathon 2017. Foto: M. Thiel
Er war die Stimme des Müggelsee-Halbmarathons. Zuletzt konnte er dort Uta Pippig als Ehrengast begrüßen. Auch bei anderen Berliner Laufveranstaltungen hat sich Eckart Broy – Ecky, wie ihn seine Freunde nannten – in vielen Jahren als Sprecher einen Namen gemacht. Auf Abruf hatte er Namen und Bestzeiten von zahlreichen bekannten Läuferinnen und Läufern parat.

Er war selbst leidenschaftlicher Läufer von Kindesbeinen an. In seiner Geburtsstadt Angermünde fing es an, wo er Spartakiadesieger wurde. Das hat er nicht ohne Stolz gern unter Sportfreunden erzählt. Später wurden die Strecken immer länger und Ecky wurde zum Ultraläufer. Die „100 km von Grünheide“ hatten es ihm angetan. Hier wurde er gar einmal Berliner Meister. Später begleitete er diesen Lauf viele Jahre als Sprecher – eine Dauerleistung von bis zu 12 Stunden und länger.

Ich hatte das Glück, ihn in der Berliner Läufergemeinschaft vor mehr als 30 Jahren kennen und schätzen zu lernen. Viele Trainings- und Wettkampfkilometer verbrachten wir gemeinsam. Jahrlang unterstütze er mit viel Fleiß bis zuletzt die Ergebnisrubrik der Zeitschrift LAUFZEIT&CONDITION. Oftmals hat er am Messestand auf vielen „Berlin Vital”-Messen für LAUFZEIT&CONDITION geholfen.

Er konnte auf Menschen zugehen. Sein Witz, seine offene Art gegenüber jedermann, seine Hilfsbereitschaft nahmen mich ebenso ein, wie viele seiner Sportfreunde. Er war bekannt in der Berliner Laufszene, in seinem Verein „Ron Hill Berlin” geschätzt und beliebt, genauso wie in der LG Nord.

Für mich, wie für alle, die ihn kannten, ist es unfassbar, dass gerade ihn eine heimtückische Krankheit erfasste. Er begab sich in die Klinik, um die Krankheit tapfer zu bekämpfen, doch er schaffte es nicht …

Seine Familie, Freunde und Vereinskameraden hatten bis zuletzt zu ihm gehalten und ihm Kraft gegeben in der Hoffnung auf eine Genesung. Ich hatte mit ihm telefoniert und er war voller Hoffnung zum 4. Lauf „Rund um den Müggelturm“ Mitte März wieder als Sprecher dabei zu sein. Doch dann kam die Absage, er schaffte es leider nicht.

Ecky, Du wirst mir fehlen. Deine flotten Sprüche beim Läufen, sie hätten Bände füllen können. Nun bist Du verstummt und Deine Stimme bleibt dennoch in meinem wie in vielen anderen Herzen…

Seine letzte Ruhestätte wird Ecki nach Angermünde zurückführen. Viele, viele werden ihm, so auch ich, ein letztes Geleit geben. Mir bleibt, mich von Herzen den Worten eines seiner Sportkameraden, die jüngst im Internet zu lesen waren, anzuschließen: „Bitte denkt einfach mal an seine Geschichten, an seine Sprüche und an seine Unsicherheiten. Denkt daran, wie er immer wieder jedes Stichwort in einen ,Witz auf Abruf’ verwandeln konnte, denkt an ihn, wie er auch mir oft begegnete: als ernsthafter Mensch der zunehmend öfter den Spaßmacher hinter sich ließ. Für mich ist einer der Menschen fort, mit denen ich am längsten nicht nur im sportlichen Kontakt gestanden habe” … Freund, du fehlst!

Wolfgang Weising


 

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